Lletres: Konstantin Wecker. Wecker. Ich Möchte Weiterhin Verwundbar Sein.
Wenn ich jetzt wieder ohne Schnee
die letzten Jahre vor mir seh,
mu? ich zu meiner Schmach gestehn,
es konnte vieles besser gehn.
Doch weil der Himmel gutig ist,
kann einem selbst der gro?te Mist,
darf einem oft die gro?te Pein
im nachhinein ganz nutzlich sein.
Ich hab mich schon zu weit gefuhlt,
um noch mit mir zu streiten,
dabei schafft jeder neue Schritt
nur Platz fur neue Weiten.
Es gibt kein Leben ohne Tod,
ich bring mich wieder ein.
Ich mochte wieder widerstehn
und weiterhin verwundbar sein.
Drum nehmt es mir nicht allzu krumm,
ich bin halt ofters eher dumm,
weil mancher Mensch zu seinem Leid
speziell im Sumpf ganz gut gedeiht.
Zwar gilt heut nicht als rechter Mann,
wer seine Schwachen zeigen kann,
doch Mann und Recht, ich glaube fast,
da? das nicht gut zusammenpa?t.
Und drum probier ich?s weiterhin
mit der Moral nach meinem Sinn,
denn wie uns die Geschichte lehrt,
war die des Rechtes oft verkehrt.
Und ists auch nicht ganz angenehm,
und stund ich ganz allein -
ich mochte wieder widerstehn
und weiterhin verwundbar sein.
Wecker, Konstantin
Wecker
Wecker, Konstantin